Was ist Zellulose?
Zellulosedämmung ist vielseitig einsetzbar. Zur Dämmung von Dachschrägen, letzter Geschoßdecken und Wände oder als Dämmstoff für Pufferspeicher, Installationsschächten, Gewölbedecken z.B. in Kirchen.
Zellulosedämmung bedeutet natürliche Wärmedämmung aus Zellulosefasern, hergestellt aus sauberem, sortenreinen Tageszeitungspapier. Das Grundmaterial ist also Holz. Das sortiert angelieferte Papier wird grob aufgefasert, mit mineralischen Salzen vermischt und in einer Mühle gemahlen. Die Salze machen die Zellulose verrottungssicher und brandbeständig. Die Produktion ist durch Fremd- und Eigenüberwachung für nationale und europäische technische Zulassungen strengsten Qualitätskriterien unterworfen.
Zellulose ist ein ökologisch nachhaltiger Dämmstoff mit einer äußerst niedrigen Wärmeleitzahl (λ= 0,038 W/mK | AT/EU) und besonders effizient und sauber in der Verarbeitung. Für die Dämmung von Dach, Wand oder Decke gleichermaßen ideal geeignet wird Zellulosedämmung sowohl in der thermischen Sanierung als auch in der Vorfertigung im Holzbau eingesetzt. Das Prinzip: Die Zelluloseflocken werden maschinell in bestehende oder vorbereitete Hohlräume eingeblasen und verfilzen darin setzungssicher zu einer passgenauen, fugenfreien Dämm-Matte. Diese hält im Winter warm und im Sommer die Hitze draußen. Durch spezielle Einblasverfahren gelangt der Dämmstoff lückenlos selbst bis in die hintersten Ecken und Winkel.
Nicht nur das Ergebnis ist ökologisch, weil viel Energie gespart wird – bereits in der Produktion ist Zellulose aus ökologischer Sicht unschlagbar: Im Vergleich zu herkömmlichen Dämmmaterialien wie Polystyrol oder Glasfaser ist der Primärenergieeinsatz viel geringer. Er beträgt nur 30% von Glaswolle und nur 15% von Polystyrol. Zellulosedämmung senkt jahrzehntelang CO2-Emissionen und spart Heizkosten.
Wärmedämmung
Zellulose zeichnet sich durch eine besonders niedrige Wärmeleitzahl aus:
- AT/EU: 0,038 W/mK
- DE: 0,039 W/mK
- CH: 0,038 W/mK
Jede Dämmung ist nur so gut wie ihre schwächste Stelle. Darum füllt die Zellulose auch engste Spalten und Ritzen aus. Das ergibt in Summe eine fugenlose, wärmebrückenfreie Dämmmatte.
Kompakt, mit hoher Rohdichte und ohne Fugen, bedeutet keine Luftströmungen im Dämmstoff. Dies führt dazu, dass bei Vergleichsmessungen unter realen Bedingungen, Zellulosedämmung häufig viel besser abschneidet. Für die hohe Verarbeitungsqualität sorgt mein geschulter Fachbetrieb.
Schalldämmung
Aus Schall wird Lärm, wenn er stört. Mit Zellulose bleibt der Lärm draußen (oder drinnen). Zellulose erreicht bei Zwischenwänden um bis zu 4 dB und bei Zwischendecken um bis zu 5 dB bessere Schalldämmwerte als herkömmliche Fasermatten. Alleine durch die Tatsache, dass Hohlräume lückenlos gefüllt sind, ist von einem besseren Schalldämmmaß als bei mattenförmigen Dämmstoffen auszugehen. Dies wurde übrigens vom TGM Wien mit einer Vergleichsprüfung bestätigt. (Prüf Nr. VA AB 11961)
Brandschutz
Eine Reihe von Brandschutzprüfungen bestätigen die positiven Eigenschaften im Brandfall von Zellulose. Vergleichende Prüfungen ergeben: „Unbrennbar“ bedeutet nicht tatsächlich „besser im Brandfall“! Die klassifizierten Aufbauten von REI 30 bis REI 90 geben Sicherheit in der Planung.
Mit der EN-Klassifizierung B-s2,d0 erreicht Zellulose die bestmögliche Bewertung für brennbare Baustoffe. In einer Untersuchung des IBS Linz* wurde nachgewiesen, dass bei einer 30 cm dicken Zelluloseschicht der darunterliegende Bauteil bei Beflammung von oben 90 Minuten vor Hitze geschützt bleibt.
Quelle: IBS Aktenzeichen 11092607a 2012
Hitzeschutz
Im Sommer bleibt es in den Wohnräumen kühl, auch unterm Dach. Zellulosedämmung bringt beim Hitzeschutz, wie in anderen Disziplinen, Höchstleistungen. Und das mit enormer Ausdauer, bislang ohne Materialermüdung.
Für das Kühlen von Gebäuden wird viel mehr Energie verbraucht als für das Heizen. Die Phasenverschiebung gibt die Zeitspanne an, die eine Temperaturwelle benötigt, um von der Außenseite eines Bauteils auf die Raumseite zu gelangen. Je größer die Phasenverschiebung, desto länger wird das Aufheizen des Gebäudeinneren verhindert. Erwärmungsphasen werden bis in die Nacht verschoben, wo die ankommende Wärme abgelüftet werden kann.
Feuchtigkeitsregulierung
Zellulose wirkt feuchtigkeitsregulierend. Sie ist nicht nur sehr wasserdampfdurchlässig, sie kann auch Feuchtigkeit in der Faser transportieren. Dieses Kunststück vollbringt sie, ohne dabei ihre Dämmeigenschaften zu verlieren.
Feuchtigkeitstransport im Bauteil funktioniert durch Diffusion, also von warm nach kalt. Erreicht die Lufttemperatur den Taupunkt, entsteht Kondensat. Zellulose hat eine kapillare Leitfähigkeit, das bedeutet, sie saugt entstehende Feuchtigkeit auf und wirkt so gegen die Richtung der Diffusion. Dadurch wird Zellulose zu einem wertvollen Feuchtepuffer, besonders wenn eine Austrocknung des Bauteils nur raumseitig möglich ist – wie beispielsweise bei unbelüfteten Flachdächern, Innendämmung oder Sanierungen. Zellulosedämmung schimmelt selbst nicht und schützt auch noch angrenzende Bauteile.
Quelle: DI. (FH) Michael Gomm, „Schimmelpilzwachstum auf Holz und Holzwerkstoffen“, Diplomarbeit an der FH Kärnten 2009
Effizienz
Zellulose wird eingeblasen, nicht reingestopft. Kein Materialschleppen, kein Verschnitt. Ein und dasselbe Produkt für Boden, Wand und Decke und für jede Dämmstärke. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern sorgt auch für ein qualitativ besseres Ergebnis beim Einbau.
Der Einblas-Fachmann kommt auf die Baustelle und bringt gleich alles mit, was er braucht: Einblasmaschine und Zellulosefasern. Der Bauherr, Zimmermann oder Trockenbauer hat vorab schon alles für ihn vorbereitet. Die Einblasmaschine bleibt am LKW und wird dort mit Zellulose gefüllt. Der Fachmann bringt den Einblasschlauch zur gewünschten Position und legt los. Via Funkfernsteuerung wird die Maschine im LKW bedient. Die Zellulosefasern verfilzen sich in der Konstruktion zu einer fugenlosen Dämmmatte. Egal ob Boden, Decke oder Wand – es ist immer ein und dasselbe Produkt.